Meldung vom 12.12.2023

Wie wohnt Wien? Miete im Aufwind, Eigentum als Verlierer

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Wien, im Dezember 2023. Das Immobilienjahr 2023 war ein durchwachsenes und hat den österreichischen Markt ordentlich durcheinandergewirbelt. Das beweist auch eine aktuelle Analyse, die ein Expertenteam des heimischen Immobilienportals FindMyHome.at rechtzeitig zum Finale des heurigen Jahres erstellt hat. Inflation, Besteller-Prinzip und die KIM-Verordnung, die den Erwerb von Eigentum deutlich erschwert hat, schlagen sich auch in der Studie nieder, der mehr als 8,2 Millionen Aufrufe auf der beliebten Plattform zugrunde liegen. Die wichtigste Erkenntnis der Analyse: Während die Nachfrage in Richtung Eigentum deutlich zurückgegangen ist, ist das Interesse an Mietwohnungen gestiegen. In beiden Bereichen werden nach wie vor innerstädtische Immobilien bevorzugt, in puncto Miete hat der 7. Wiener Gemeindebezirk bei Suchanfragen die Nase vorn, im Eigentum ist es der erste Bezirk.  

Bernd Gabel-Hlawa, Co-Founder von FindMyHome.at, über die wichtigsten Erkenntnisse aus der aktuellen Analyse, die folgende Sieger hervorgebracht hat:

Miete* (Ranking nach Aufrufen):
1.    Platz: 1070 Wien Neubau
2.    Platz: 1050 Wien Margareten
3.    Platz: 1080 Wien Josefstadt

Eigentum* (Ranking nach Aufrufen):
1.    Platz: 1010 Wien Innere Stadt
2.    Platz: 1210 Wien Floridsdorf
3.    Platz: 1020 Wien Leopoldstadt
* Die kompletten Ergebnisse finden Sie im Anhang

Das Immobilienjahr 2023 war alles andere als leicht. Was waren die größten Themen in diesem Jahr und wie spiegeln sie sich in der Statistik wider?
Es zeigt sich, dass die Suche nach Eigentum 2023 enorm zurückgegangen ist. Durch die Kriege, die hohe Inflation und die Vergabeverschärfungen bei Krediten ist die Immobiliensuche generell zurückgegangen – je nach Region zwischen 17 und 24%. Darüber hinaus gibt es einen starken Seitenwechsel von Eigentum zu Miete, der bei uns im Schnitt – ebenfalls unterschiedlich je nach Region – bei gut einem Drittel liegt. Im Luxusbereich bleibt Eigentum führend, dennoch ist in den A-Lagen Wiens und beispielsweise auch in Kitzbühel ein zweistelliges Plus bei Mieten wahrzunehmen. Für die verstärkte Nachfrage bei Exklusivmieten sorgen vorwiegend Ukrainer und Russen – nicht selten unter einem Dach vereint.

Apropos: 1010 Wien hat sich im Eigentum den Platz an der Spitze zurück erkämpft. Können sich Wiener den 1. Bezirk noch leisten oder handelt es sich hier in erster Linie um Personen aus dem Ausland, die suchen und kaufen?
Prozentuell sind es nach wie vor mehrheitlich Österreicher, die kaufen. Im wirklichen High End wird es dann verstärkt international. Was die Miete betrifft, bildet 1010 allerdings das Schlusslicht.

Warum?
Bei der Miete sieht man generell einen starken Trend zur Reduktion. Das passt oft mit großflächigen Mietobjekten in der Innenstadt nicht zusammen. Ich glaube aber auch, dass die Statistik etwas verzerrt ist, da gerade im Ersten das Angebot aufgrund des mit Juli in Kraft getretenen Bestellerprinzips massiv zurückgegangen ist.

Beim Eigentum hingegen ist auffällig, dass sich die vor kurzem noch gehypten Bezirke 14., 15. und 16. am Ende der Statistik wiederfinden. Was ist hier der Grund?
All diese Bezirke sind typische Lagen für junge Leute und Familien mit mittlerem Einkommen. Diese beiden Zielgruppen sind leider die größten Verlierer der KIM-Verordnung.

Für Sie als Profi – wo liegen die größten Erkenntnisse und Überraschungen der Statistik?
Nachdem wir täglich mit Marktdaten zu tun haben, gibt es für uns wenig Überraschungen. Aber es ist bei einem Gesamtblick auf alle Daten und Fakten immer wieder erstaunlich, wie schnell sich ein Markt drehen kann. Die Erkenntnis für mich ist, dass unvorhersehbare Faktoren mit hausgemachten Faktoren von einem Seitenwind zu einem Orkan geworden sind und alle Immobilienanbieter und -suchende richtig gebeutelt werden. Die KIM-Verordnung in dieser Schärfe parallel zur Inflation und – als Sahnehäubchen sozusagen – das Bestellerprinzip noch dazu, das ist ein Vollversagen der Politik. Die Auswirkung ist bereits jetzt klar zu sehen: Die Immobilienwirtschaft und auch die Branchen um diese krachen wie eine Kaisersemmel und die Immobiliensuchenden sind frustriert, weil der Begriff Traumimmobilie immer weiter von der Realität abdriftet.

Wagen wir einen Blick nach vorn – was prophezeien Sie für 2024? Und was würden Sie sich wünschen?
Ich glaube fest daran, dass es im dritten Quartal 2024 zu einer Zinssenkung kommt und die KIM-Verordnung gelockert wird. Das wird den Immobilienmarkt wieder beflügeln und auch jenen mehr Luft geben, die in einem variablen Kredit sind. Was wir uns wünschen? Allem voran Frieden – in erster Linie für die betroffenen Menschen und in zweiter Linie für uns, um wieder mehr Stabilität und Sicherheit zu bekommen.

Liebe Grüße,
Ursula Macher
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