Günther Groissböck: Ich leb' allein in meinem Himmel

Nach den Premieren in Berlin und München – gekonnt moderiert von Talk-Legende Harald Schmidt – nun auch in Wien:

Am 24. Mai wird im Metro Kino das Film-Porträt „Ich leb' allein in meinem Himmel" des Sängers Günther Groissböck in Österreich uraufgeführt. Produzentin und Regisseurin Astrid Bscher vermittelt darin die verschiedenen Facetten des bekannten Opernstars – einfühlsam und zugleich fesselnd.

„Er will jedes Mal einen Schritt weiter gehen. Er brennt für viele Dinge im Leben, nicht nur für die Kunst.“ Philippe Jordan, Dirigent und Musikdirektor der Wiener Staatsoper, fasst zusammen, was die Faszination Günther Groissböck ausmacht. Bühnenkollegin Anna Netrebko ergänzt in eigenen Worten die Wahrnehmung: „Von ihm geht ein ganz besonders Licht aus.“ Doch woher zieht der Sänger jene beschriebene Energie, die er auf und abseits der Bühne verströmt? Mitunter aus der Kraft der Einsamkeit?

Es sind nicht nur die prominenten Zitate, die dem Film-Porträt seine Intensität und Tiefe verleihen. Zwei Jahre lang hat Produzentin und Regisseurin Astrid Bscher (Filmfritz) den berühmten Bass aus Waidhofen an der Ybbs mit der Kamera begleitet und die Schlüsselpunkte seines Lebens festgehalten – vom Re-Start in Corona-Zeiten bis zum Debüt seines König Philipp in Verdi’s Don Carlo an der Metropolitan Opera in New York, bei Proben, Sport und Vorstellungen, am Hotelbalkon und an den schroffen Felsen des Gesäuses.

Entstanden ist ein sehr persönliches Werk, das einerseits von einem Mann erzählt, der seine Stimme von innen heraus mit Inhalt füllen kann und andererseits ein besonderes Lebensgefühl vermittelt, das – vertont in einem Rückert-Lied – besagt: „Ich leb‘ allein in meinem Himmel, in meinem Lieben, in meinem Lied.“

Doch wie wurde die Regisseurin eigentlich auf den Sänger aufmerksam? „Ich habe ihn in Bayreuth als Gralsritter Gurnemanz auf der Bühne gesehen. Gurnemanz wird oft wie ein Oberlehrer dargestellt und dann zieht sich der erste Akt von „Parsifal“ grausam lang.“ erinnert sich Astrid Bscher. „Günther Groissböck hat der Figur eine irre Vitalität verschafft, ich war hellwach, fasziniert von seiner schön schwingenden Stimme und davon wie viele Facetten er diesem weisen Ritter gab.“ Der Sänger hat sich zu den Facetten der Einsamkeit seine Gedanken gemacht: „Passiert sie auf Anordnung oder aufgrund höherer Gewalt? Oder ist sie freiwillig? Denn alleine ist nicht gleich einsam. Alleine sein ist kein Mangelzustand. Im Gegenteil, es gibt Kraft – für sich selbst und auch für seine Mitmenschen.“ so Groissböck.

„Ich leb‘ allein in meinem Himmel“: Die Wien-Premiere am 24. Mai

Hard Facts: Ich leb‘ allein in meinem Himmel / Fritzfim GmbH, Sängerportrait/Musikdoku
Länge: 65 Minuten
Drehorte: New York, Wien, Nationalpark Gesäuse, Amsterdam, Prag, Verona, Richard-Strauss-Villa in Garmisch-Partenkirchen
Mitwirkende: Anna Netrebko, Philippe Jordan, Krassimira Stoyanova u.v.a. Musik von Antonin Dvorák, Giacomo Puccini, Gustav Mahler, Giuseppe Verdi, Richard Wagner, Richard Strauss, Carl-Maria von Weber
www.filmfritz.de