Meldung vom 27.08.2024
Galerie bei der Albertina ▪ Zetter zeigt sechs Jahrzehnte des österreichischen Ausnahmekünstlers in bemerkenswerter Kooperation mit dem Danubiana Meulensteen Art Museum und Galerie Zimmermann Kratochwill
Auf einem imaginären "Walk of Fame" der österreichischen Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts ist der herausragenden Künstlerpersönlichkeit Josef Mikl ein fixer Stern zugeordnet. Im Herbst widmet das Danubiana Meulensteen Art Museum südlich von Bratislava dem österreichischen Ausnahmekünstler eine umfassende Werkschau über sein sechs Dekaden umspannendes bildnerisches Gesamtwerk. Im Anschluss daran werden große Teile der herausragenden Ausstellung in der Galerie bei der Albertina ▪ Zetter in Wien und in der Galerie Zimmermann Kratochwill in Graz zu sehen sein.
Unter dem Titel "JOSEF MIKL. Works from Six Decades" gewährt die Galerie bei der Albertina ▪ Zetter im Herzen Wiens von 25. Oktober bis 23. November 2024 einen selektiven, fundierten Überblick über Josef Mikls beeindruckendes malerisches, zeichnerisches und skulpturales Oeuvre in einer außergewöhnlichen Kooperation mit dem Danubiana Meulensteen Art Museum sowie der Grazer Galerie Zimmermann Kratochwill.
Josef Mikl gilt als zentrale Figur der österreichischen Nachkriegsmalerei und ist Gründungsmitglied der legendären „Gruppe St. Stephan“. Gekennzeichnet von stark abstrakt-expressiven Gesten, erreichte das malerische Schaffen Mikls seinen Höhepunkt mit der Ausgestaltung des Großen Redoutensaals in der Wiener Hofburg.
“JOSEF MIKL. Works from Six Decades” in der Galerie bei der Albertina ▪ Zetter Wien
25. Oktober – 23. November 2024
Das Danubiana Meulensteen Art Museum ehrt den österreichischen Maler, Zeichner, Plastiker, Literaten, Intellektuellen und langjährigen Hochschulprofessor Josef Mikl vom 4. September bis 20. Oktober 2024 mit einer umfassenden Ausstellung. Die repräsentative Werkschau über Josef Mikl wurde von Günther Holler-Schuster, dem stellvertretenden Leiter der Neuen Galerie Graz, kuratiert. Seit seiner Eröffnung 2000 fokussiert sich das Kunstmuseum auf die slowakische, europäische und internationale Moderne, die Chronik der Ausstellungen liest sich wie ein Who´s who der etablierten Kunstwelt: Karel Appel, Christian Ludwig Attersee, Sam Francis, Xenia Hausner, Joan Miró, Hermann Nitsch, Markus Prachensky, Karl Prantl, Ayako Rokkaku, Walasse Ting (Auswahl). Anschließend an die Ausstellung im Danubiana Meulensteen Art Museum werden Teile davon in der Galerie bei der Albertina ▪ Zetter in Wien und in der Galerie Zimmermann Kratochwill in Graz präsentiert.
© Galerie bei der Albertina ▪ Zetter, Wien
Über Josef Mikl
1929 geboren, wurde Josef Mikl 1948 Schüler in der Meisterklasse von Josef Dobrowsky an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Der Malerklasse von Albert Paris Gütersloh, aus der die Wiener Schule des Phantastischen Realismus hervorging, diametral entgegengesetzt, konzentrierten sich einige Studenten und Studentinnen von Josef Dobrowsky – darunter Josef Mikl – in erster Linie auf geometrische Abstraktionen. 1956 gründete Mikl gemeinsam mit seinen Künstlerfreunden Wolfgang Hollegha, Markus Prachensky und Arnulf Rainer die legendäre "Gruppe St. Stephan" um den charismatischen Wiener Domprediger Monsignore Otto Mauer. Otto Mauer, international bestens vernetzt, wurde zum Mentor des Künstlerquartetts, das binnen kurzem zur "Speerspitze der Avantgarde in Wien" (Zitat: Günther Holler-Schuster) avancierte. Spätestens 1968, als Josef Mikl Österreich auf der 34. Biennale von Venedig repräsentierte, war der internationale Durchbruch perfekt. Mit knapp 40 Jahren wurde Mikl als Professor an die Akademie der bildenden Künste in Wien berufen und beeinflusste in dieser Funktion zukünftige Künstler*innengenerationen nachhaltig. 1994 erhielt Josef Mikl den prestigeträchtigen Auftrag zur Ausgestaltung des Großen Redoutensaals in der Wiener Hofburg, der durch einen Brand schwer beschädigt worden war. Bis 1997 entstanden im Licht einer breiteren Öffentlichkeit sowohl ein großformatiges Deckenbild als auch 22 Wandbilder, die von Mikl mithilfe von riesigen Pinseln, Bürsten und auf dem Boden liegenden Leinwänden aufwendig und entschlossen realisiert wurden. 2008 starb der kompromisslose Künstler und "kantige Mensch" (Zitat: Friedhelm Mennekes) Josef Mikl in Wien.
Josef Mikls Ölbilder, Papierarbeiten und Plastiken
Obwohl Josef Mikl als einer der Pioniere der Abstraktion bzw. der informellen Malerei in Österreich gilt, wehrte sich der Künstler zeitlebens vehement gegen eine eindeutige Kategorisierung seiner Ölbilder, Papierarbeiten und Plastiken als "abstrakt", "informell" oder "gegenstandslos". Die menschliche Figur, der Gegenstand diente Mikl als zentraler Referenzpunkt seiner Kunst, wurde von ihm allerdings in eine neue (bildnerische) Realität transformiert. Seine eigentliche Aufgabe als Künstler sah Josef Mikl darin, eine grundsätzliche Ordnung von Farbe und Form zu schaffen und bereitzustellen.
Mikls frühe Werke bis Anfang der 1950er-Jahre sind geprägt von konstruktiven Röhrenformen, die sich vom Erlebnis zerstörter, ausgebrannter Fahrzeuge aus den letzten Kriegsjahren herleiten lassen. In ihnen besitzt die Farbe nur illustrativen Charakter, während sie später eindeutig in den Vordergrund tritt – in den für Josef Mikl so typischen Gelb-, Orange- und Rottönen, zuweilen grafisch skriptural, dünn lasierend aufgetragen. Mikls leuchtende, farbintensive Arbeiten der 1950er-Jahre werden von statischen geometrischen Formen, Vierecken und Kreisen, dominiert, die er um 1960 zugunsten einer freieren Malweise aufzulösen begann. Mikl blieb stets einem analytischen Bildaufbau verpflichtet, Röhrenformen wurden in der Folge zu rhythmischen Elementen und figuralen Strukturen in "farbigen Spannungsräumen" (Zitat: Werner Hofmann), koloristisch verhalten in den 1960er- und 1970er-Jahren, gleichermaßen farbexplosiv wie hochkonzentriert zeitlich danach.
Ab Mitte der 1980er-Jahre schuf Josef Mikl auch plastische Objekte, Säulenformen, die er von den Röhren ableitete, individuell gruppierte und bunt bemalte: liegende oder stehende Figuren bzw. manchmal architektonisch motivierte Gestaltungen aus Holz.
Kunst verstand Josef Mikl als einen Appell an das Schauen. Nicht umsonst lautete sein künstlerisches Credo: "Man will zuerst denken und dann schauen. Schauen ist die geistige Arbeit."
© Galerie bei der Albertina ▪ Zetter, Wien
Bilder in High-Res sowie ausführliches Pressematerial stehen unter diesem LINK zum Download bereit. Eine Übersicht der kommenden Ausstellungen findet sich im Anschluss.
Bei Presserückfragen oder Interviewanfragen stehen wir jederzeit zur Verfügung!
Mit lieben Grüßen
Theresa Langmann
TERMINKALENDER Herbst 2024
Zetter ▪ Projects:
ERWIN WURM. Sculptures
9. September bis 5. Oktober 2024
zetter ▪ projects
Lobkowitzplatz 1, 1010 Wien
Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr
T 0043 676 450 98 34
Hubert Schmalix
10. Oktober bis 16. November
zetter ▪ projects
Lobkowitzplatz 1, 1010 Wien
Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr
T 0043 676 450 98 34
Galerie bei der Albertina ▪ Zetter:
NEUHEITEN IM HERBST 2024 und Sonderausstellung ARTUR NIKODEM
9. September bis 19. Oktober 2024
Galerie bei der Albertina ▪ Zetter
Lobkowitzplatz 1, 1010 Wien
Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr
Josef Mikl – Works from Six Decades
25. Oktober bis 23. November
Galerie bei der Albertina ▪ Zetter
Lobkowitzplatz 1, 1010 Wien
Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr