Meldung vom 26.02.2024

Galerie bei der Albertina ▪ Zetter eröffnet neuen Ausstellungsraum Zetter ▪ Projects mit sehenswerter Präsentation von Werken der beiden Ausnahmekünstler Karl Prantl und Hans Bischoffshausen

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2023 feierte die am Wiener Lobkowitzplatz 1 etablierte und von Katharina Zetter-Karner seit 2003 geleitete Galerie bei der Albertina ▪ Zetter ihr 50-jähriges Jubiläum. Heuer markiert die Einrichtung eines zweiten Geschäftslokales an derselben prominenten Adresse einen weiteren wichtigen Meilenstein in der Geschichte der Galerie bei der Albertina ▪ Zetter. Zusammen mit dem neuen als White Cube konzipierten Präsentationsraum Zetter ▪ Projects stehen nunmehr knapp 500 m² potenzielle Ausstellungsfläche für österreichische Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts zur Verfügung.
 
 
 
KARL PRANTL und HANS BISCHOFFSHAUSEN - Die Kunst liegt in der Stille   
 
Bereits mit der Eröffnungsausstellung von Zetter ▪ Projects, "KARL PRANTL und HANS BISCHOFFSHAUSEN - Die Kunst liegt in der Stille", rückt Galeristin Katharina Zetter-Karnerzwei herausragende Protagonisten der österreichischen Nachkriegsavantgarde in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit: KARL PRANTL und HANS BISCHOFFSHAUSEN.
 
Karl Prantl, der deklarierte Steinbildhauer, und Hans Bischoffshausen, die Grenzen der Gattung auslotender Maler, treten in diesem von der Galerie bei der Albertina ▪ Zetter gemeinsam mit der galerie artziwna realisierten Ausstellungsprojekt in einen fruchtbaren künstlerischen Dialog miteinander. Was die bildnerischen Werke dieser zwei unangepassten Künstlerpersönlichkeiten vordergründig eint, ist die (scheinbar) pure Ästhetik ihres Œuvres. Im Rahmen der aktuellen Ausstellung gelingt es, künstlerische Parameter wie Materialbezogenheit, Reduktion, Struktur und Monochromie, die für Karl Prantl und Hans Bischoffshausen unabdingbar waren, sichtbar werden zu lassen. Biografisch ist es das Jahr 1959, das in beider Vita eine einschneidende Zäsur darstellt: 1959 ging Hans Bischoffshausen nach Paris, in die damalige Welthauptstadt der Kunst, während Karl Prantl im burgenländischen St. Margarethen das erste von mehreren richtungsweisenden internationalen Bildhauersymposien im dortigen Steinbruch initiierte. Leben und Werk bildeten für Karl Prantl und Hans Bischoffshausen, die 1967 beide am 1. Bildhauersymposion im Krastal bei Villach teilnahmen, eine untrennbare, unverzichtbare Einheit.
 
Über Karl Prantl
Karl Prantl, 1923 in Pöttsching im Burgenland geboren, studierte zunächst Malerei an der Wiener Akademie der bildenden Künste (1946-1952), ehe er sich der Bildhauerei zuwandte. Im Winter 1950/51 entstanden erste Skulpturen. Prantl, der Österreich 1986 auf der Biennale in Venedig vertrat und 2008 mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet wurde, starb 2010 in seinem Geburtsort.
 
Im Mittelpunkt von Karl Prantls gedanklichem Kosmos stehen sein Staunen und seine Demut gegenüber der Vielfalt, dem Reichtum und der Schönheit der Evolution, die sich für ihn in der Wesenhaftigkeit der von ihm verwendeten und bearbeiteten Steine konkretisiert. Für Prantl ist der Stein uralt, ein lebendiger Organismus, von dem die Schöpfungsgeschichte ihren Anfang nimmt und zu dem sie an ihrem Ende zurückkehrt. Ohne Skizze und Modell versuchte der Steinbildhauer dessen Innerstes, seine spezifischen Besonderheiten, sprichwörtlich zu "begreifen". Elementare abstrakte Formen und eine konsequent reduzierte künstlerische Ausdrucksweise verbinden sich in seinen einzigartigen, oft zur "Meditation" bestimmten Steinen von minimalistischer Strenge. Ob roter, blauer oder schwarzer Granit, tauerngrüner Serpentin, blaugrauer Labrador oder weiß und mitunter rosé schimmernder Gummerner Marmor: Meist bewahrte Karl Prantl den Umriss des verwendeten Steines, oft auch die Spuren des Bruches, bearbeitete und polierte die Oberfläche, machte Körnungen, Adern und Einschlüsse sichtbar, fräste Einschnitte, formte behutsam Mulden, Auswölbungen und Durchbrüche, Stege und perlenähnliche hügelige Erhebungen. Als visuelle Orientierungspunkte gliedern, rhythmisieren und akzentuieren sie Prantls Steine augenfällig.
 
Über Hans Bischoffshausen
Der unbequeme, große Außenseiter der österreichischen Kunstszene, der Kärntner Maler Hans Bischoffshausen, wurde 1927 in Feld am See geboren. Fünf Semester lang studierte er Architektur in Graz, ehe er über den Umweg von Kunst am Bau den von ihm später so bezeichneten "Sturz in die Malerei" vollzog. 1958 stellte Bischoffshausen bei Otto Mauer in dessen Wiener Galerie St. Stephan aus, bereiste Italien, intensivierte seine Kontakte mit Lucio Fontana und übersiedelte schließlich 1959 mit seiner Familie nach Paris. Hier wurde Bernard Aubertin zu seinem wichtigen Wegbegleiter. Hans Bischoffshausen beteiligte sich an den Ausstellungen der ZERO-Avantgarde, kehrte 1971 nach Österreich zurück und starb 1987 in Villach.
 
Bischoffshausens monochrome Strukturreliefs der 1960er-Jahre, klare, reduzierte Spiegelbilder seiner intensiven Auseinandersetzung mit Zeit und Raum, begründeten seinen internationalen Ruhm als europäischer Avantgardekünstler. Ab 1960 schuf er etwa 200 Reliefbilder, vorwiegend weiß in Weiß konzipierte, wellig-weiche, schwingende "Energiefelder", mit denen er die Grenzen der Sichtbarkeit auslotete: "Ich treibe die Askese des Weiß bis zum Ende." 1971 wandte sich Bischoffshausen von der unbunten Farbe Weiß vorerst ab, Reliefbilder in Gold und Rot entstanden. Hans Bischoffshausen oszillierte mit seinen Materialbildern aus Papier, Zellzement, Sand, Blech, Gips, Asche oder Asphalt, seinen Kreuzen aus Sperrholz, teilweise gelocht und angeschmort, stets in der Grauzone zwischen Bild und Skulptur. Durch die plastische Erweiterung der Bildfläche gelang ihm die Auflösung der Trennung von Raum und Bild. Zeit seines künstlerischen Lebens beschäftigte sich Bischoffshausen auch mit konzeptuellen Überlegungen zu Rhythmus, Form, Zeichen, Sprache und Schrift.

Bilder in High-Res, Pressetext sowie der Ausstellungskatalog stehen unter diesem LINK zum Download bereit. Eine Übersicht der kommenden Ausstellung findet sich im Anschluss.

Freundliche Grüße,
Christoph Steiner

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TERMINKALENDER bis Sommer 2024
Zetter Projects:
 
KARL PRANTL und HANS BISCHOFFSHAUSEN - Die Kunst liegt in der Stille
15. April bis 18. Mai 2024
Lobkowitzpl. 1, 1010 Wien
Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr
www.galerie-albertina.at
www.zetterprojects.at(Online kurz vor Ausstellungseröffnung)
Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Galerie artziwna statt: www.artziwna.com
15. April bis 3. Mai 2024
Ende Oktober 2024 erscheint der erste Teil des Bischoffshausen-Werkverzeichnisses mit Fokus auf die 1950er- und 1960er-Jahre (Redaktion: Charlotte Kreuzmayr, publiziert von im Kinsky editionen).
 
VALENTIN OMAN
29. Mai bis 13. Juli
Lobkowitzpl. 1, 1010 Wien
Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr
www.galerie-albertina.at
www.zetterprojects.at
 
Galerie bei der Albertina Zetter:
NEUHEITEN IM FRÜHLING 2024
Schwerpunkt Norbertine Bresslern-Roth
11. März bis 27. April 2024
Lobkowitzpl. 1, 1010 Wien
Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr
www.galerie-albertina.at
 
PETER WEIHS. Skulpturen und Gemälde (Titel vorläufig)
18. Mai bis 29. Juni 2024 (vorläufig!)
Lobkowitzpl. 1, 1010 Wien
Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr
www.galerie-albertina.at
 
 
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Bilder (2)

Galerie bei der Albertina Zetter_Zetter Projects
4 480 x 3 440
Galerie bei der Albertina Zetter_Zetter Projects_Collage
1 189 x 775

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