Meldung vom 29.07.2024

Galerie bei der Albertina ▪ Zetter eröffnet Ausstellungsherbst mit traditioneller Verkaufsausstellung "Neuheiten im Herbst" und einer exklusiven Sonderschau von Werken des Tiroler Malers Artur Nikodem

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Ausgewählte Exponate aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei und Design stehen im Mittelpunkt der hochkarätig bestückten Verkaufsausstellung "Neuheiten im Herbst", die alljährlich exzeptionelle österreichische Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts in den Fokus der Aufmerksamkeit rückt. Zu den absoluten Höhepunkten zählen heuer herausragende Werke von KünstlerInnen wie Arik Brauer, Josef Hoffmann, Friedensreich Hundertwasser, Martha Jungwirth, Gustav Klimt, Kiki Kogelnik, Maria Lassnig, Hermann Nitsch, Emil Nolde, Egon Schiele und Alfons Walde.

ARTUR NIKODEM
9. September – 19. Oktober 2024
Vom 9. September bis 19. Oktober widmet die Galerie bei der Albertina ▪ Zetter dem Tiroler Maler und Fotografen Artur Nikodem eine exquisite Sonderausstellung mit Gemälden, welche die gesamte künstlerische Bandbreite seiner außergewöhnlichen Malerei abdecken. Artur Nikodem gilt als wichtiger Weggefährte von Alfons Walde und Albin Egger-Lienz bzw. als künstlerisches Aushängeschild für die Tiroler Moderne der Zwischenkriegszeit.

Über Artur Nikodem
1870 im damals noch österreichischen Trient als Sohn eines Offiziers und einer veronesischen Adeligen – der Tochter eines Seidenfabrikanten – geboren, kehrte Artur Nikodem nach Aufenthalten in München und Mailand 1889 nach Trient zurück und trat noch im selben Jahr der k. u. k. Kriegsmarine bei. Zunächst versah Nikodem seinen Dienst auf hoher See, kreuzte mehrere Monate lang durch das Mittelmeer und kam bis nach Kleinasien und Ägypten. Da die ihm anschließend zugewiesene Tätigkeit im Verwaltungsdienst nicht seinen Vorstellungen entsprach, wurde er auf eigenen Wunsch bereits 1890 aus dem Militärdienst entlassen. Nikodems weiterer beruflicher Karriereweg führte ihn zur Post – in Trient und ab 1893 in Meran. Für sein Selbstverständnis als Künstler war Artur Nikodems Beitritt zum vermutlich 1903 gegründeten Meraner Künstlerbund von großer Bedeutung. Gemeinsame Ausstellungen mit den damals bereits anerkannten Malern Leo Putz, Albin Egger-Lienz und Carl Moser beflügelten Nikodems künstlerische Ambitionen. 1908 übersiedelte er nach Innsbruck, wo 1912 im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum seine erste größere Einzelausstellung gezeigt wurde. Im Ersten Weltkrieg war Nikodem als Telegrafenoffizier in Bulgarien und der Türkei stationiert und konnte so in die für ihn faszinierende Welt des Orients eintauchen. Die intensiven Eindrücke der Jahre in Konstantinopel, das spezielle Licht, die orientalische Lebensfreude, vor allem aber der unglaubliche Farbenreichtum, ja Farbenrausch, bestärkten Artur Nikodem in dem Wunsch, sich ganz seiner künstlerischen Tätigkeit zu widmen. 1920 ging er in Frühpension und ab diesem Zeitpunkt arbeitete er ausnahmslos als freischaffender Künstler. Neben Alfons Walde und Albin Egger-Lienz zählte Artur Nikodem in den 1920er-Jahren zu den erfolgreichsten und renommiertesten KünstlerInnen Tirols. Er stellte mehrfach in Deutschland aus, unter anderem auf einer groß angelegten, sehr erfolgreichen Wanderausstellung durch mehrere deutsche Städte, ebenso in der Schweiz. Nikodem war auf dem Höhepunkt seiner künstlerischen Laufbahn angelangt. In Österreich widmete ihm das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 1921 eine weitere große Einzelausstellung und 1927 beteiligte sich Nikodem an der 94. Ausstellung in der Wiener Secession. Ab 1931 wurde es zunehmend ruhiger um den Tiroler Maler. Artur Nikodem starb 1940, nur zwei Tage nach seinem siebzigsten Geburtstag, in Innsbruck.
 

© Galerie bei der Albertina ▪ Zetter, Wien
 
Artur Nikodems Bilder
Artur Nikodem war als Künstler streng genommen Autodidakt. Anregungen und Vorbilder für seine unverwechselbare Malerei fand er in den Zentren der europäischen Moderne, in Florenz, Paris (Manet, Cézanne), Mailand, München und Wien (Secession, Blauer Reiter). Die Fauves mit ihrem Wortführer Henri Matisse fungierten ebenso als Quelle der künstlerischen Inspiration wie japanische Farbholzschnitte oder das besondere Licht und die sinnliche Farbenpracht des Orients. Artur Nikodem wurde als "Farbensucher" apostrophiert, die Farbe mutierte zum wichtigsten Element seiner Bilder, Gestaltungsparameter wie starke Farbkontraste, eine Betonung des Dekorativen und die Vereinfachung der Form rückten in den Vordergrund.

Am deutlichsten offenbart sich Nikodems intensive Beschäftigung mit der ornamental-dekorativen Formensprache und der symbolischen Farbigkeit des Jugendstils in den bis ungefähr Mitte der 1920er-Jahre entstandenen Gemälden (vgl. "Arabische Frauen" von 1916), bei denen vielfach die Farbe Blau dominiert (vgl. "Sternennacht" von 1923).

Inhaltlich spielen Landschaften eine wichtige Rolle in Artur Nikodems malerischem Oeuvre. Diese sublimen Werke kommen meist ohne Menschen aus, präsentieren dafür aber Bäume, Lärchen, Föhren und vor allem Birken, als Bedeutungsträger. Nikodems früheste Birkenbilder datieren von 1912. In seinem spektakulären Gemälde "Birken mit Sonnenblumen" von 1921, das Nikodem zweieinhalb Jahre nach seiner Rückkehr aus der Türkei malte, ist das von ihm wiederholt verwendete Birkenmotiv signifikant eingesetzt. Zu diesem gesellt sich ein weiteres, für Artur Nikodem zentrales künstlerisches Sujet: Blumen mit ihrer überzeugenden, sexuell konnotierten Ausdruckskraft.

Bilder von Barken, Booten bzw. Gondeln strukturieren einen nächsten inhaltlichen Schwerpunkt von Nikodems herausragendem malerischen Werk. Sein erstes bekanntes Gemälde mit einem Segelboot – auf dem stillen, nächtlichen Meer – begann er 1919 in Dalmatien und vollendete es 1920 (vgl. "Segelboot" von 1919/20).
 

© Galerie bei der Albertina ▪ Zetter, Wien 
 
Bilder in High-Res sowie ausführliches Pressematerial stehen unter diesem LINK zum Download bereit. Eine Übersicht der kommenden Ausstellungen findet sich im Anschluss.
 
Bei Presserückfragen oder Interviewanfragen stehen wir jederzeit zur Verfügung!

Mit lieben Grüßen
Theresa Langmann


TERMINKALENDER Herbst 2024

Zetter ▪ Projects:

ERWIN WURM. Sculptures
9. September bis 5. Oktober 2024
zetter ▪ projects
Lobkowitzplatz 1, 1010 Wien
Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr
T 0043 676 450 98 34

Hubert Schmalix
10. Oktober bis 16. November
zetter ▪ projects
Lobkowitzplatz 1, 1010 Wien
Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr
T 0043 676 450 98 34
Galerie bei der Albertina ▪ Zetter:

NEUHEITEN IM HERBST 2024 und Sonderausstellung ARTUR NIKODEM
9. September bis 19. Oktober 2024
Galerie bei der Albertina ▪ Zetter
Lobkowitzplatz 1, 1010 Wien
Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr

Josef Mikl – Works from Six Decades
25. Oktober bis 23. November
Galerie bei der Albertina ▪ Zetter
Lobkowitzplatz 1, 1010 Wien
Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr

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