Meldung vom 01.10.2024

Espace Louis Vuitton München

Gregory Crewdson | 11. Oktober - 22. Februar 2025

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Der Espace Louis Vuitton München freut sich eine neue, dem US-amerikanischen Fotografen Gregory Crewdson gewidmete Ausstellung präsentieren zu dürfen. Im Rahmen des Engagements der Fondation Louis Vuitton, internationale Projekte zu organisieren und somit ein breiteres Publikum zu erreichen, werden zwei exklusive Serien aus der Kollektion – Dream House (2002) und Cathedral of the Pines (2014) – erstmals gezeigt. Die Ausstellung wird im Rahmen des „Hors-les-murs“-Programms gezeigt, das in den Espaces Louis Vuitton in Tokio, München, Venedig, Peking, Seoul und Osaka realisiert wird.

Gregory Crewdson gehört zu den renommiertesten zeitgenössischen Fotografen. Seit drei Jahrzehnten zeichnet er ein meditatives Porträt der Mittelschicht der USA, ein Land, dessen weitgeöffnete Augen vom Licht eines entkräfteten Traums geblendet worden sind. Seine Fotografien, in denen ein autobiografisches Element mit dem Bild eines in Ungnade gefallenen Amerikas einhergeht, sind von ausgewaschenen Lichtern und verlassenen Straßenzügen inspiriert. Die Werke werden wie Filmszenen arrangiert, sodass die einzelnen Aufnahmen wirken, als seien sie Schnappschüsse aus nie gedrehten Filmen.

Gregory Crewdson verwischt die Grenzen zwischen Kino und Fotografie. Er entwirft seine Arbeiten wie Standfotos, in denen enigmatische Figuren auftreten und Situationen dargestellt werden, welche die dunkle Seite des amerikanischen Traums zum Vorschein bringen. Seine mit großem Aufwand zusammengestellten und durch raffinierte Lichteffekte dramatisierten Szenen finden in reellen oder künstlichen Umgebungen statt. Dabei erscheinen sie gleichzeitig traumartig und frappant wirklich, wodurch sie das Gefühl einer „verstörenden Fremdheit“ im scheinbar Vertrauten entstehen lassen. Indem sie Elemente aus dem Film noir, dem psychologischen Drama und Fantasy übernehmen, lösen die Bilder bewusst das Gefühl eines Déjà-vus aus, was ihre beunruhigende, halluzinatorische Wirkung verstärkt.

Mit seiner Vorliebe für das Sonderbare und Mysteriöse hinter dem beruhigenden Schein der amerikanischen Kleinstädte steht Gregory Crewdson stilistisch in der Nähe von David Lynch, insbesondere von Blue Velvet, wo die Kamera ins Wiesengras hineintaucht und dort ein Menschenohr entdeckt, in dem es von Ameisen wimmelt. Seit Mitte der 1990er Jahre und seiner Hover-Serie (1996–1997) stand die zentrale Thematik von Gregory Crewdsons Oeuvre fest: der kleinstädtische Alltag im ländlichen Amerika als Bühne für eine psychologische Studie verdrängter Begierden, Ängste und Befürchtungen. Die sachliche Schlichtheit und Strenge dieser Werke verleiht ihnen etwas beinahe Dokumentarisches. Somit kontrastieren sie mit den späteren Arbeiten des Künstlers, insbesondere mit der Dream House-Serie (2002), deren Details und Farbigkeit reichhaltiger sind.

Diese Serie von großformatigen, bei Nacht oder in der Abenddämmerung gemachten Aufnahmen findet damit zu einer Tageszeit statt, in der die Kraft der Vernunft den Mächten und Energien der Finsternis weicht. Und diesmal dringt die Kamera in das Zuhause der Menschen ein. Von diesem Zeitpunkt an arbeitet Gregory Crewdson – gleich einem Regisseur – mit einer kompletten Filmcrew und plant akribisch seine Produktionen. Die Arbeiten in der Serie Cathedral of the Pines (2014) markieren eine bedeutende Schaffensphase aufgrund der Intimität, die sie ausstrahlen. Letztere rührt von den Orten ihrer Entstehung her, die mit dem Leben des Fotografen selbst, mit seiner Partnerin und engen Mitarbeiterin Juliane Hiam sowie mit deren Kindern in Zusammenhang stehen.

Über Gregory Crewdson

Gregory Crewdson wurde 1962 in Brooklyn, New York City geboren und studierte an der Yale University in Connecticut (MA), USA, wo er einen Lehrstuhl innehat und das Graduate Photography Program leitet. Er lebt und arbeitet in New York und Massachusetts.

Crewdson inszeniert seine Fotografien als seien sie Filme. Er verwendet Schauspieler, Kulissen, Requisiten, Storyboards und Maskenbildner. Mit diesen Mitteln setzt er sich mit der dunklen Seite des amerikanischen Traums sowie mit seinen eigenen psychologischen Themen auseinander. Laut Crewdson ist nur die Fotografie immer schweigsam. Es gebe kein Vorher und kein Nachher. Die von ihr festgehaltenen Ereignisse gäben nicht ihre Geheimnisse preis.

Crewdsons Oeuvre ist vielfach ausgestellt und in den Sammlungen zahlreicher Museen vertreten, vornehmlich in den USA. Zu diesen Museen gehören das Museum of Modern Art, das Metropolitan Museum of Art, das Brooklyn Museum, und das Whitney Museum of American Art, (alle in New York); das Los Angeles County Museum of Art, das San Francisco Museum of Modern Art, (beide Kalifornien); und das Smithsonian American Museum, Washington, D.C.. In Europa wurde sein Werk zuletzt im Albertina Museum, Wien, Österreich (2024); in den Rencontres de la Photographie, Arles, Frankreich (2023); in den Gallerie d’Italia in Turin, Italien (2022); im Centre for Contemporary Art in Toruń, Polen (2018); sowie in der Photographers’ Gallery, London, UK (2018) ausgestellt
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Unter dem folgenden Link steht das gesamte Bildmaterial zum Download bereit:

 


www.fondationlouisvuitton.fr/en

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Laura Topa
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