Meldung vom 13.10.2025

AUSTRIAN FASHION AWARDS 2025

INNOVATION, HALTUNG UND HANDWERK: DIE AFA SUPPORT 2024 DESIGNER/INNEN

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Die Austrian Fashion Awards gelten als jährliches Schaufenster für zeitgenössisches österreichisches Modedesign – ein Abend, der die kreative Spannbreite einer ganzen Szene sichtbar macht.

Im Rahmen der Verleihung werden nicht nur die Kollektionen der PreisträgerInnen, sondern unter anderem auch Arbeiten jener herausragenden DesignerInnen gezeigt, die im Jahr zuvor aufgrund ihrer herausragenden Leistungen über das AFA Support Programm der Austrian Fashion Association (AFA) gefördert wurden.

Insgesamt wurden neun DesignerInnen – Alessandro Santi, amaaena, Berling Bucher, GÜÇ, Ivan Iveljic, Jennifer Milleder, Martin Niklas Wieser, Mussels and Muscles und Zoli – mit einer Fördersumme von 120.000 Euro unterstützt. Heuer zeigt die AFA im Rahmen der Awards ausgewählte Entwürfe, an denen sie in der Zwischenzeit gearbeitet haben. Diese Talente stehen exemplarisch für eine Generation, die Mode als interdisziplinären Resonanzraum begreift – als künstlerische Praxis, gesellschaftlichen Kommentar und ästhetische Vision zugleich.

Die GewinnerInnen des Modepreises der Stadt Wien und des outstanding artist award für experimentelles Modedesign des BMWKMS werden erst am 12. November im Rahmen der Gala enthüllt.

Neun Positionen zwischen Kunst, Identität und Innovation

Alessandro Santi – Der in Paris lebende Designer arbeitete für Raf Simons, Y/Project und Nina Maria Nitsche, bevor er mit einer hybriden Praxis zwischen Performance, Musik und Mode eigene Wege ging. Seine Arbeiten erforschen die Schnittstellen von Körper, Queerness und sozialer Repräsentation. Als freischaffender Designer arbeitet Santi in Paris u. a. an Kostümen für Performances und Musikvideos – darunter für die französische Band Justice und für die Europa-Tour von Bilderbuch. Seine aktuelle Kollektion entstand aus interdisziplinären Kooperationen mit KünstlerInnen, MusikerInnen und ChoreografInnen.

Alessandro Santi © Lea Sophie Mair

amaaena (Anna Menecia Antenete Hambira) – Ihr Label mit Sitz in Wien ist eine interdisziplinäre Plattform zwischen Mode, Kunst und Aktivismus. Als Black, interdisziplinär und dekolonial ausgerichtetes, antikapitalistisches Projekt verbindet amaaena zeitgenössisches Modedesign mit Nachhaltigkeit und gesellschaftspolitischer Verantwortung. Abseits etablierter Modezyklen agiert das Label ressourcenschonend und sucht nach alternativen Formen des künstlerischen Ausdrucks.

Ihre Arbeiten wurden bereits in mehreren Ausstellungen und Pop-ups in Österreich gezeigt; parallel lehrt Hambira im Bereich Fashion and Styles an der Akademie der bildenden Künste Wien.

© amaaena

BERLING BUCHER (Joanna Kolczynska & Andreas Bucher) – Das Wiener Duo verbindet Mode, Design und Kunst interdisziplinär zu einer minimalistischen, grafischen Formensprache: Kleidung bildet das Zentrum, doch die Praxis reicht weit über das Kleidungsstück hinaus – bis hin zu Texten, Installationen, Objekten und kuratierten Begegnungen. Die Designs sind Schnittstelle zwischen Körper und Konzept, zwischen Bild, Kultur und Multimedia – präzise und visuell kraftvoll. Die Luxus-Codes des Mode- und Accessoire-Labels rücken durch die konsequente Wertschätzung handwerklicher Qualität wieder ins Zentrum – ein sorgfältig ausgewähltes Netzwerk familiengeführter und traditionsreicher Betriebe in Polen und Italien unterstreicht das Prinzip.

Berling Bucher © Daniel Wendt

GÜÇ (Janette Papas) – Der Name des Labels ist vom türkischen Mädchennamen der Mutter der Gründerin inspiriert, bedeutet „stark“ und steht für Empowerment. GÜÇ entwickelt wandelbare, anpassbare Kleidung aus hochwertigen Naturmaterialien – entworfen und produziert in Handarbeit in Paris und Wien, inspiriert von Stärke, Mut und Individualität. Durch den gezielten Einsatz funktionaler Details wie Knöpfe, Ösen oder Futter erhalten die einzelnen Kleidungsstücke flexible Anpassungsmöglichkeiten, was der/dem TrägerIn die kreative Freiheit erlaubt, einen Look je nach Stimmung und Anlass entweder sexy, elegant oder bequem zu stylen.

GÜÇ © Riccardo Fasana

Jennifer Milleder – Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen tragbarer Couture und konzeptueller Mode. Milleders Entwürfe vereinen dramatische Silhouetten, voluminöse Konstruktionen und grafische Prints zu tragbarer Kunst, die zwischen Realität und Traumwelt oszilliert. Das Label umfasst sowohl Ready-to-Wear als auch High-Fashion-Silhouetten und wurde vielfach international beachtet – u. a. bei der Paris Fashion Week und der Budapest Central European Fashion Week. Die Arbeiten der Designerin wurden in internationalen Magazinen wie Vogue Portugal, Vogue Korea, Cosmopolitan Czech und L’Officiel Brasil veröffentlicht. Nach Stationen bei Iris van Herpen und internationalen Auszeichnungen zählt sie zu den spannenden Stimmen der neuen Avantgarde – getragen u. a. von prominenten Persönlichkeiten wie Heidi Klum, ALOK, Renate Reinsve, Conchita Wurst, Anne-Marie oder Soap & Skin.

Jennifer Milleder © Jakob Kotzmuth represented by Flare Talents und Portrait Jennifer Milleder © Marlon Hambrusch

Martin Niklas Wieser – Der mehrfach ausgezeichnete Wiener Designer erforscht in seinen Kollektionen das Verhältnis von Körper, Technologie und Identität. Seine genderfluiden Entwürfe brechen mit kulturellen Codes und hinterfragen Wahrnehmung, Macht und Zugehörigkeit. Was ist heute Luxus? Wie können wir in einer Welt voller Krisen leben und dennoch von den Ideen des Kapitalismus überzeugt sein? Mit seinem Label schafft er ein Experimentierfeld für Fragen nach Luxus, Kapitalismus und gesellschaftlicher Verantwortung – getragen von subkulturellen Referenzen und kritischem Blick auf das Alltägliche. Vor dem Relaunch seines Labels 2023 arbeitete Wieser u. a. für Proenza Schouler, Nicolas Andreas Taralis und als Trendberater bei Mytheresa China. Seit Oktober 2025 ist der Designer Menswear Design Director bei Gucci. Für seine visionäre Arbeit wurde er 2024 mit dem Modepreis der Stadt Wien ausgezeichnet.

Portait Martin Niklas Wieser © Martin Niklas Wieser und Look Martin Niklas Wieser © Aaron Gaab

Ivan Iveljic – Der Wiener Designer verbindet klassische Schneiderkunst mit urbanen, kulturellen Referenzen. Seine Entwürfe sind präzise, subtil und zugleich experimentell – geprägt von filmischen Einflüssen und einer starken visuellen Sprache.

Die aktuelle Kollektion greift Einflüsse aus westlichen Schneidertraditionen, zeitgenössischem Streetwear und dem Videospiel Death Stranding auf. Durch die persönliche Übersetzung dieser Referenzen entsteht eine stringente Sprache innerhalb des zeitgenössischen Menswear-Designs.

austrianfashionassociation.at/talent/ivan-iveljic

Mussels and Muscles (Lea Köhn) – Die studierte Bildhauerin verbindet in ihren Entwürfen Kunst und Design zu tragbaren Skulpturen. Klare Formen, subtile Eleganz und eine minimalistische, sinnliche Ästhetik prägen ihre Arbeiten, die die Balance zwischen Stärke („Muscles“) und Zartheit („Mussels“) verkörpern. Der verantwortungsvolle Umgang mit Materialien und PartnerInnen steht im Zentrum des Wiener Schmucklabels. Alle Stücke werden in Wien aus recyceltem Gold und Silber sowie natürlichen Materialien wieStein, Holz und Glas gefertigt, in kleinen Auflagen produziert und häufig aus Restbeständen früherer Kollektionen weiterentwickelt. So entsteht Schmuck, der Nachhaltigkeit, handwerkliche Präzision und künstlerische Ausdruckskraft auf elegante Weise verbindet. Die langlebigen, zeitlosen Schmuckstücke akzentuieren Körperlinien harmonisch und strahlen einen natürlichen Glamour aus.

Mussels and Muscles © Neela Keane & Nicolas Schnabel

Zoli (Fanni Henics) – Zoli ist das Menswear-Label von Fanni Henics, die einen Fokus auf nachhaltig gewonnene Stoffe und Upcycling von alten Textilien aus Transsilvanien, Ungarn und Österreich legt. Die Designs basieren auf der bi-kulturellen Herkunft der Designerin sowie auf Elementen aus Folklore, Vintage-Sportswear und Workwear – ergänzt durch jeweils neue Inspirationsquellen für jedes Projekt.
Zoli setzt sich dafür ein, altes Handwerk zu bewahren und weiterzuentwickeln, indem es eng mit lokalen Gemeinschaften zusammenarbeitet und traditionelle Techniken mit zeitgenössischem Design verbindet.

Zoli © Lana Cerha

Über AFA Support
Das AFA Support Programm ist eine jährliche Exzellenzförderung für ModedesignerInnen aus den Bereichen Womenswear, Menswear, Mixed Collection und Accessories. Die Unterstützung wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport (BMWKMS) sowie der Stadt Wien finanziert und von einer unabhängigen Fachjury vergeben. Ziel ist es, die internationale Wettbewerbsfähigkeit österreichischer DesignerInnen zu stärken und die nachhaltige Entwicklung künstlerisch eigenständiger Labels zu fördern.

Über die Austrian Fashion Association (AFA)
Die Austrian Fashion Association wurde 2014 gegründet, um die Professionalisierung, Internationalisierung und Sichtbarkeit österreichischer ModedesignerInnen zu fördern. Sie versteht Mode als kulturelles Gut und gesellschaftlichen Resonanzraum – interdisziplinär, experimentell und verantwortungsvoll.

www.austrianfashionassociation.at
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Hinweis: Bei der Ankündigung und Berichterstattung über die Austrian Fashion Awards ist zwingend anzugeben, dass es sich um eine Veranstaltung der Austrian Fashion Association handelt.

Das Bildmaterial und die Presseaussendung lassen sich unter folgendem Link herunterladen:

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Mit lieben Grüßen,   
Theresa Langmann

 

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