Meldung vom 15.03.2022

Europäisches Symposium zum gesellschaftlichen Mehrwert gemeinnützigen Stiftens morgen in Wien

Pressetext 6102 ZeichenPlaintext

Verband für gemeinnütziges Stiften und Kärntner Kulturstiftung fordern bessere Rahmenbedingungen, damit Österreichs Stiftungen noch mehr bewirken können.

Wien, 15.3.2022. Mit rund 70 Mio. Euro jährlich unterstützen gemeinnützig aktive Stiftungen aus Österreich Projekte im In- und Ausland. Dass engagierte Stifterinnen und Stifter hierzulande je Spendenzweck mit unterschiedlichen Regelungen konfrontiert sind und teils wesentliche Anteile ihrer Spenden an die Finanz abgeben müssen, kritisieren Expertinnen und Experten seit Jahren. Das Europäische Symposium „Stiften kann mehr!“ holt morgen die großartigen Leistungen aus dem Stiftungssektor vor den Vorhang, zeigt Zukunftsperspektiven und Verbesserungsvorschläge gegenüber der Politik auf.

„Gerade jetzt ist der richtige Zeitpunkt für ein österreichisches Signal in Richtung Gemeinnützigkeit! Mit unserem europäischen Symposium möchten wir dazu einen Anstoß geben, aber auch von guten Bespielen in Europa lernen.“, unterstreicht Monika Kircher, Vorstand Kärntner Kulturstiftung, die Bedeutung des Europäischen Symposiums, das am 16.3. nationale und internationale Stiftungsexpertinnen und -experten in Wien versammelt. Die Kärntner Kulturstiftung zählt neben dem Verband für gemeinnütziges Stiften, der STRABAG SE und dem Wirtschaftsmagazin trend zu den Organisatoren des Symposiums im STRABAG Kunstforum.

Aufholbedarf durch mangelhafte Rahmenbedingungen
Europaweit fördern etwa 140.000 Stiftungen das Gemeinwohl mit jährlich über 60 Mrd. Euro. Dabei wächst ihre Bedeutung bei der Lösung gesellschaftlicher Probleme zusehends. Die Herausforderungen unserer Zeit – von humanitären Katastrophen über die Pandemie bis hin zum Klimawandel – können vielfach nur in enger Kooperation von staatlichen und privaten Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft bewältigt werden.
Österreich hat in diesem Bereich jedoch offenkundig Aufholbedarf: Im Verhältnis zur Einwohnerzahl sind in Deutschland etwa viermal so viele gemeinnützige Stiftungen und in der Schweiz sogar fast zwanzigmal so viele angesiedelt wie hierzulande. Woran liegt es, dass die Stiftungsdichte hierzulande noch relativ niedrig ist?
Mit dem gemeinnützigen Stiftungsrecht 2016 wurde der Standort Österreich zwar belebt, doch viele notwendige Verbesserungen warten auf Regierungsebene seit Jahren auf Umsetzung. So etwa die Schaffung von Rechtssicherheit durch die zeitlich unbegrenzte Spendenbegünstigung, die im Regierungsprogramm verankerte Einrichtung einer Koordinations-, Beratungs- und Servicestelle für Stiftungen und Vereine oder die KESt-Befreiung für gemeinnützige Zuwendungen.

Bildungsstiftungen doppelt im Nachteil
Mit besonders schlechten Bedingungen sehen sich Stiftungen zudem im Bildungsbereich konfrontiert, erklärt Ruth Williams, Generalsekretärin Verband für gemeinnütziges Stiften: „Zugunsten Bildungs-NPOs gemeinnützig aktive Stiftungen können ihre Spenden nicht steuerlich absetzen und müssen durch die fehlende KESt-Befreiung auch noch 27,5% an die Finanz abgeben. Alles andere als ein Anreiz, denn dadurch kann leider nur ein Bruchteil der Zuwendung dem eigentlichen Zweck zugutekommen!“ Eine solche Benachteiligung wäre etwa in Deutschland undenkbar, wo Bildung der häufigste Stiftungszweck ist.
„Das philanthropische Potential von gemeinnützig aktiven Stiftungen im Land ist ungemein groß. Um es zu entfesseln, braucht es aber endlich eine aktive und zukunftsweisende Stiftungspolitik!“, betont Williams abschließend.

Das Europäische Symposium „Stiften kann mehr!“ findet am 16. März 2022 von 09:00 – 13:00 Uhr statt. Alle Interessierten haben die Möglichkeit die Live-Übertragung unter folgendem Link mitzuverfolgen: https://www.kulturstiftung.at/europaeisches-symposium-uebertragung/

Der Verband für gemeinnütziges Stiften
ist die politisch unabhängige Interessensvertretung aller gemeinnützig aktiver Stiftungen in Österreich. Aktuell zählt der Verband rund 120 Mitglieder. Diese setzen sich in den Bereichen Bildung und Soziales, Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung, Umwelt und darüber hinaus ein. Mehr zum Verband unter: www.gemeinnuetzig-stiften.at.



ÜBER DIE KÄRNTNER KULTURSTIFTUNG


Schätzen – Fördern – Vernetzen

Die Stiftungsvorstände Monika Kircher, Ina Maria Lerchbaumer und Adolf Rausch haben sich mit der Gründung der Kärntner Kulturstiftung das Ziel gesetzt, Kärnten als einzigartigen Kreativraum mit herausragenden Talenten national und international sichtbar zu machen. Als Plattform und Kulturbotschafterin möchte die KKS die geistige und kulturelle Zukunft und Identität des Landes positiv mitgestalten und zukunftsweisende Impulse im Kunst- und Kulturbereich setzen. Im Falle besonderer kurzfristiger Chancen, aber auch in Krisensituationen, werden auch Projekte ohne Ausschreibung verwirklicht, sofern sie dem Stiftungszweck entsprechen.
Grundsätzlich vergibt die Kärntner Kulturstiftung finanzielle Mittel nur im Zusammenhang mit der öffentlichen Ausschreibung eines durch das Kuratorium vorgegebenen Projektes. Die Gründungserklärung der Kärntner Kulturstiftung sieht jedoch auch Kooperationsmöglichkeiten verschiedenster Art außerhalb dieser Calls vor. Insofern sieht sich die Kärntner Kulturstiftung auch als Vermittlerin und Förderin und möchte durch Veranstaltungen verschiedenster Art die interne Vernetzung und Weitergabe von relevanten Informationen forcieren.
„Für uns sind Kunst und Kultur geistige Qualitäten und machen einen Wirtschaftsstandort aus. Aber unabhängig vom unmittelbaren Nutzen machen uns Kunst und Kultur reicher und innovativer. Mit der KKS machen wir keine Kulturpolitik und wollen die öffentliche Hand nicht aus ihrer Verantwortung entlassen aber durchaus bewirken, dass ein klareres Bekenntnis zu Kunst und Kultur entsteht und sich dies auch in den Budgets niederschlägt. Wir wollen vernetzen, stärken und unterstützen, denn Kärnten braucht nach den letzten Jahrzehnten mehr ziviles Engagement“ so Stiftungsvorstand Monika Kircher.


Freundliche Grüße
Theresa Langmann

Kontakt

Rückfragehinweis Theresa Langmann
Theresa Langmann
___________________________
PR INTERNATIONAL
Himmelpfortgasse 14 / 16
A-1010 Wien
T +43 1 513 30 24